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… und weg war sie.

oder: warum ich plötzlich nicht mehr bloggte.

Gerade erst einen neuen Blog gegründet, voll Tatendrang an die Sache ran gegangen. Sich Pläne überlegt, einen Haufen Ideen und Bilder zu unterschiedlichsten Themen gesammelt. Sich eingelesen, Sachen ausprobiert, bei jedem Klick auf »veröffentlichen« gefreut. Aber dann? Monatelange Stille. Warum habe ich nicht mehr gebloggt? Woran lag’s? Es fühlt sich irgendwie zu einfach an, zu sagen: »Das Leben interferierte«.

Aber was soll ich sagen? Es war so.

Das Leben interferierte.

Ende 2020 war ein wilder Ritt.

Bild von Free-Photos auf Pixabay

Im November startete der „Lockdown Light” – der am Ende gar nicht so light war wie erwartet, sondern sich irgendwie fast sechs Monate hinzog. Erstmal kein Problem, hatte ich doch für den November den festen Plan, am NaNoWriMo mitzumachen – und habe das auch durchgezogen (wer sich fragt, wovon ich rede: hier der Beitrag, mit Erklärung und dem Warum). Natürlich war neben 1667 Wörtern täglich an einem Roman zu schreiben, nicht so viel Energie, auch noch Schreibzeit in den Blog zu stecken. Der musste also erstmal warten.

Außerdem ergab es sich – ich weiß selber nicht genau, wie – dass ich plötzlich nicht mit nur einem, sondern sogar mit zwei (!) Jobangeboten da stand. Mit zwei! Ich, die eigentlich damit gerechnet hatte, mich ab Mitte des Jahres (wenn mein damaliger Vertrag ausgelaufen wäre) erstmal in eine arbeitssuchende Zeit zu begeben. In der ich mehr würde schreiben können. Mehr von den Dingen tun würde können, für die der Tag sonst immer irgendwie zu wenige Stunden hat. Mehr Zeit für die Suche nach mir.

Entscheidungen.

Aber: da waren sie, zwei Jobangebote. Beide in einem Bereich, er mich schon lange sehr interessierte. Beide etwas Neues, beide woanders, beide spannend.

Bild von Arek Socha auf Pixabay

Um es abzukürzen: es war schwer, aber ich habe mich entschieden. Das wiederum hieß allerdings auch, dass ein Vertrag aufgelöst, eine Wohnung gefunden und ein Umzug organisiert werden musste.

Zum Glück alles gemeinsam mit Dr. S. – und ganz ehrlich: ohne ihn an meiner Seite hätte ich wahrscheinlich so manches Mal die Flinte ins Korn geworfen.

Und so kommt es, dass ich diese Worte hier formuliere, während ich in unserer neuen Wohnung in Baden-Württemberg sitze, mitten in Aalen, mit Blick aufs Aalbäumle, und den Regentropfen auf dem Nachbardach zusehe.

Langsam kehrt wieder Ruhe ein.

Langsam haben wir uns eingelebt. Langsam sinken die C*-Zahlen. Langsam ist wieder mehr Energie da.
Du wirst es wahrscheinlich kennen: neue Eindrücke, neue Leute, neue Aufgaben. All das kostet Kraft. Kraft, die man sich einteilen, die man dann vor allem für sich selbst braucht.

Der Blog, und auch mein ♥projekt, hatten irgendwie keine Priorität. Es tat mir weh, aber ich fand nicht die Muße, zu schreiben. Ich bloggte nicht mehr. Vielleicht war es auch wieder so weit, dass ich es nicht zuließ. Dass ich mir selbst nicht erlaubte, zu schreiben. Schließlich gab es ja so viele, so viel wichtigere, Dinge zu erledigen.

Und dann kam der April.

Im April findet jedes Jahr Camp NaNoWriMo statt – der kleine Bruder des NaNoWriMo. Und als mir (mit Schrecken) klar wurde, dass ich bereits seit vier Monaten nicht mehr an meinem ♥projekt Roman geschrieben hatte … und der NaNoWriMo ja ganz gut lief … beschloss ich, auch beim Camp NaNoWriMo mitzumachen.

Bild von Pexels auf Pixabay

{Übrigens: über das ♥projekt nachgedacht hab ich viel – eigentlich ständig – und auch viele, viele Notizen in der Zeit gemacht … gearbeitet hatte ich also daran, aber man muss eben auch schreiben, um irgendwann fertig zu werden, …}

Zugegeben: Camp NaNoWriMo im April 2021 bin ich mit einem etwas geringeren Ziel angegangen – mit nur 30’000 Wörtern (statt der NaNoWriMo-50’000), da ich mir nicht sicher war, wie viel ich wirklich würde hinbekommen können.

Und ich habe es geschafft.

Seitdem schreibe ich übrigens jeden Tag – und wenn es nur 15 Minuten sind. Aber das ist eine Geschichte für einen anderen Tag 😉

Und warum bloggst du ausgerechnet heute wieder?

Gute Frage!. Nächste Frage!

Ich weiß nicht, was heute von anderen Tagen unterscheidet.

Ich weiß nicht, warum es so lange gedauert hat, bis ich dem Jucken in meinen Fingern nachgegeben und wieder mein Scrivener-Blogprojekte geöffnet habe.

Ich weiß nicht, ob das hier ein one time only wird – aber ich hoffe es nicht.

Ich hoffe es nicht … für mich selbst.
Straße ins nirgenwo in Peru

Denn während ich das hier schreibe, fühle ich mich gut. Da stiehlt sich sogar ein Lächeln auf meine Lippen, obwohl heute ein Tag ohne viel Lachen war (denn die gibt es eben).

Ich hoffe also für mich, dass ich nicht nur weiter an meinem ♥projekt schreibe (das mittlerweile, man glaubt es kaum, über 135’000 Wörter hat …), sondern dass ich auch wieder regelmäßig blogge.

Es gibt so viel zu erzählen.

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