peru. paracas. arequipa. in between. day 6/7.
oder: unsere erste Nacht im Bus.
Unsere Zeit in Paracas neigt sich dem Ende zu – gegen Abend geht es für uns weiter in die nächste Stadt. Von Paracas ach Arequipa, mit dem Nachtbus. Das heißt: über Nacht werden wir 2300 Höhenmeter überwinden.
Vorher …
… können wir den Tag aber noch in Paracas verbringen. Wir checken schon morgens aus unserem Hostel-Zimmer aus. Wir dürfen unser Gepäck aber noch dort lagern und stromern dann durch die Stadt.

Zum Mittagessen geht’s wieder in das selbe, kleine Restaurant in der Nebenstraße. Es gefällt uns hier, es ist unaufgeregt und lecker. Wir essen hier heute zum ersten Mal Yucca 😀

und, ungelogen: ich habe die besten gebratenen Nudeln meines Lebens.

Danach schlendern wir ein bisschen an der Promenade und versuchen, Kaffee zu bekommen. Irgendwie ist das gar nicht so einfach, aber irgendwann kriegen wir dann doch einen. Wir genießen die Zeit, an der Promenade in der Sonne zu sitzen.
Später sitzen wir einfach am Strand, genießen die Sonne, schauen den Vögeln zu. Während eine sehr friedliche Stimmung herrscht, läuft es mir irgendwann eiskalt den Rücken herunter, als die Möwen anfangen um ein Stück Plastik zu kämpfen. Um Plastik. Das muss man sich mal auf der Zunge zergehen lassen.

Leute, wirklich: bitte versucht, Plastik so gut es geht zu vermeiden! Ich weiß, manchmal geht es nicht ohne: dann bitte angemessen entsorgen (oder weiterverwenden)! Tipps & Tricks (vor allem Anregungen) von mir gibt es hier.
Generell genießen wir es aber sehr, aufs Meer und die Boote sehen zu können, die Vögel kreischen und das Rauschen der Wellen zu hören.

Doch irgendwann müssen wir uns vom Meer lösen und ab zum Busbahnhof.
Die Busfahrt von Paracas nach Arequipa
Allerdings fahren wir gar nicht direkt von Paracas nach Arequipa sondern müssen in Ica erst umsteigen.
Für dieses Umsteigen haben wir etwas länger Zeit. Da wir unsere großen Rucksäcke schon aufgeben können, tun wir das, und suchen uns dann in Ica was zu Essen. Ica ist eine relativ große Stadt und der Cruz del Sur Busbahnhof liegt (logischerweise) direkt an einer großen Straße und die Umgebung zeigt wenig Flair.
Wir kaufen an einem Straßenstand Semmeln (für meine Freunde aus dem nördlicheren Deutschland: Brötchen), da uns das Sandwich, das wir auf der letzten Cruz del Sur Busfahrt bekommen hatten, nicht sonderlich gut schmeckte.
Zum Abendessen landen wir dann in einer Frittierbude, in der wir einfach eine (riesige!) Portion Pommes essen. Fritiert ist immer relativ sicher 😉 und da uns eine ganze Nacht (beziehungsweise die nächsten mind. 12 Stunden) im Bus bevorsteht wollen wir nichts riskieren (daher auch die trockenen Semmeln, haha).
Beim Einsteigen in den Bus gibt es erstmal Chaos – denn obwohl wir Plätze nebeneinander ganz vorne im Bus reserviert hatten (wegen der Aussicht – und der Beinfreiheit), haben wir Sitzplätze, die nicht einmal nebeneinander sind. Genauer gesagt: einmal Sitzplatz Nr. 2, und einmal Sitzplatz Nr. 43. Einmal ganz vorne im Bus, und einmal ganz hinten.
So hatten wir uns das nicht vorgstellt mit den 12 Stunden im Nachtbus von Paracas nach Arequipa.
Wir haben aber Glück – der Bus ist nicht voll und der Platz neben Nr. 43 frei. So können wir dann wenigstens nebeneinander sitzen, wenn schon nicht mit guter Aussicht 😉
Zur Wiedergutmachung gibt es wenigstens einen gigantischen Sonnenuntergang.

Los geht’s!
Jeder bekommt eine Decke und ein Kissen (wird alles abgezählt, auch wenn es wieder eingesammelt wird) und wieder überprüft, ob jeder angeschnallt ist. Das hält sich zwar nicht für die ganze Fahrt, aber ist ja immer noch jeder seines eigenen Glückes Schmied 😉 Es gibt auch wieder was zu essen, auf kleinen Tablets, wie im Flugzeug, aber wir verzichten.
Wie gesagt: jeder ist seines eigenen Glückes Schmied 😀 (und deswegen haben wir ja die Brötchen und vorher noch was gegessen)
Die Fahrt selbst ist okay. Ja, „okay“ trifft es ganz gut. Man kann die Sitze sehr weit nach hinten kippen und auch für die Beine gibt es eine Ablage, so dass man recht bequem liegt (finde ich zumindest). Mit Decke, Kissen und unseren Nackenkissen (wir schwören beides auf das trtl Reisekissen!) haben wir es also gemütlich.
Theoretisch gibt es an Bord auch Entertainment-Programm (also Filme etc. – wie im Flugzeug eben) und WLAN, allerdings verspüren wir beide keinen großen Drang danach und versuchen einfach zu schlafen.
Das gelingt mehr schlecht als recht. Mir besser als Dr. S., aber sonderlich gut ist die Nacht nicht.
Denn: ein Reisebus (besonders ein doppelstöckiger) ist hoch. Und wenn ein hoher Bus um Kurven fährt schwankt es wo besonders stark?
Richtig. Oben.

Und wann gibt es viele Kurven?
Richtig. Wenn man viele Höhenmeter überwinden muss.
Es ist also eine sehr schwankende Busfahrt und gerade, wenn man das nicht gewöhnt ist, denkt man manchmal wirklich, der Bus kippt um 😀 das ist natürlich Quatsch, fühlt sich aber so an.

Natürlich geht auch alles gut – und wir kommen morgens in Arequipa, der weißen Stadt, an. Wir warten auf unsere Rucksäcke und machen uns auf die Suche nach dem Bus, der ins Stadtzentrum fahren soll. Da wir beide aber sehr ungeduldig (da müde) sind, wird es dann doch ein Taxi. Das fährt uns aber auch direkt ins Hostel.
Angekommen.

(Und erstmal ab in die Hängematte auf der Dachterasse, da unser Zimmer noch nicht fertig war. Zum Glück gibt es hier wirklich grandiosen, selbstgerösteten Kaffee. Den werden wir noch öfter in Anspruch nehmen.)