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NaNoWriMo.

oder: der wer?

NaNoWriMo! Noch nie gehört? Hatte ich auch nicht – zumindest nicht, bis ich mich mehr damit auseinander gesetzt hatte, doch einfach mal mehr zu schreiben.

Doch dazu gleich genauer.

Erstmal: NaNoWriMo, das steht für National Novel Writing Month, also (sehr frei übersetzt) »nationaler Schreibmonat«. Es handelt sich dabei um eine weltweite Bewegung, in der es darum geht, in einem Monat – genauer: im November, also in 30 Tagen – 50’000 Wörter an einem Buchprojekt zu schreiben. Hier geht es zur offiziellen NaNoWriMo-Seite. Mitmachen kann jeder, der gerne mehr schreiben will – nicht nur Schriftsteller! Oder, um es mit den Worten der NaNoWriMo-Organisation zu sagen:

[E]ach year on November 1, hundreds of thousands of people around the world begin to write, determined to end the month with 50,000 words of a brand new novel. They enter the month as elementary school teachers, mechanics, or stay-at-home parents. They leave novelists.

Quelle: NaNoWriMo.org

Und warum sollte ich jetzt 50’000 Wörter schreiben wollen?

Gute Frage! Hier die Antwort (für die ich etwas ausholen muss):

In den letzten zwei Jahren (also grob seit dem Ende meiner Doktorarbeit) stehe ich vor der großen Frage, was ich eigentlich mit meinem Leben anfangen will (einen genauere Beitrag dazu habe ich hier geschrieben).

Und wie das so ist, wenn man vor großen Fragen steht, versucht man diesen meistens auszuweichen – und das habe ich eine Zeit lang erfolgreich getan. Aber irgendwann ging das dann nicht mehr, also habe ich mich damit beschäftigt.

Schreiben - mit der Hand wäre der NaNoWriMo sicher dreimal so schwer
Image by Karolina Grabowska from Pixabay
Ein paar der Erkenntnisse, die ich dabei gewonnen habe:
  1. Ich schreibe gerne. Schon immer. Das Schreiben meiner Doktorarbeit war zwar auch für mich anstrengend, aber es hat mir trotzdem Spaß gemacht.
  2. Ich wollte früher Schriftstellerin werden. Sehr, sehr lange. Seeehr lange. Und ich habe immer viel geschrieben – Geschichten, Ideen, alles. Bis ich irgendwann anfing, zu studieren, und irgendwie nicht mehr so richtig dazu kam. Die Liebe am Schreiben irgendwie in den Hintergrund rückte.
  3. Ich liebe die Wissenschaft – immer noch. Logik ist einfach geil, und Natur sowieso – und wie das dann alles zusammenhängt erst recht.
  4. Ich mag es, das Wissen, das ich mir angeeignet habe, zu teilen. Ist doch sonst auch viel zu schade drum. All die Zeit, die man damit verbracht hat, sich Wissen in den Kopf zu prügeln …!
  5. Ich schreibe gerne. (Ach, hatte ich schon? Naja, ist halt wahr!) Ich kann den Punkt hier ergänzen zu: Ich bin ein Geschichtenerzähler. Finde ich zumindest. Ich erzähle gerne Geschichten. Auch Geschichte von Erlebnissen, aber auch ausgedachtes. Meine Mama erzählt immer gerne, dass ich ihr schon Bücher vorgelesen habe, als ich noch gar nicht lesen konnte, und mein Lieblingsspielzeug war eine Schreibmaschine. Tja. So gerne mag ich also das geschriebene Wort.

Und was genau hat das jetzt mit dem NaNoWriMo zu tun?

Eigentlich ist es hauptsächlich Punkt 2. Aber ich will kurz nochmal etwas weiter ausholen (wie gesagt, ich erzähle gerne Geschichten!).

Dieses Jahr ist sowieso schon verrückt – mit all dem großen C* und jetzt einem zweiten Lockdown (Mini«lockdown«). Im April habe ich beschlossen, wieder mehr zu schreiben und diesen Blog eröffnet – auch, wenn ich vorher schon einen Blog hatte (der allerdings sträflich vernachlässigt war), wollte ich irgendwie neu und richtig und besonders anfangen. Hat so einigermaßen geklappt, würde ich sagen.

Schreibmaschine // mein Lieblingsspielzeug als Kind
Image by Pexels from Pixabay

Aber da ist immer noch der eine große Gedanke in meinem Hinterkopf – ein Gedanke, den ich da in der Form eigentlich schon mein ganzes Leben mit mir herumtrage.

Der Gedanke ist:

»Ich würde so gerne ein Buch schreiben!«

Es wurde als wirklich dringend Zeit, mich mehr mit diesem Gedanken zu beschäftigen. Wenn er doch schon so ausdauernd in meinem Kopf herum spukte, aber die meiste Zeit so gekonnt ignoriert wurde.

Und je mehr ich mich mit dem Gedanken beschäftigte, desto mehr beschäftigte ich mich damit, was für Ideen ich habe. Wie man entscheiden kann, welche der Ideen »buchwert« ist. Welche Hilfsmittel es zum Schreiben gibt. Wie man sich eine Fantasiewelt bastelt. Was für Schreibtypen es gibt. Und so weiter.

Ich fing an, Dr. S. mit Infos darüber zu nerven, erzählte ihm, dass ich wirklich ein Buch schreiben wollte (dadurch wurde es irgendwie realer). Ich fing an zu recherchieren, zu lesen, mir Gedanken zu machen. Über den Aufbau von Geschichten. Ich machte Tests – bin ich ein Plotter oder ein Pantser? Ich nahm an Webinaren teil, meldete mich in Online-Schreibgruppen und zu einem Schreibkurs an (von der grandiosen Julia K. Stein – hier ihr Blog, auf dem sie Schreibtipps gibt). Und so weiter.

Habe ich geschrieben?

Nicht wirklich.

Und damit kommen wir zur Beantwortung der Fragen, die ich oben gestellt habe:

Ich will dieses Jahr zum ersten Mal am NaNoWriMo teilnehmen, 50’000 Wörter im November schreiben, um endlich mal in die Puschen zu kommen.

Denn: ich kann noch so viel recherchieren, mich weiterbilden, Theorie lernen, wenn ich nicht auch mal was geschrieben bekomme, wird das nix mit einem Buch.

steht am Ende des NaNoWriMo ein Buch?
Image by Pexels from Pixabay

Klar, es kann sein, dass ich grandios scheitere. Dass ich zum Beispiel nach zwei Tagen merke, dass es mir überhaupt gar keinen Spaß macht. Dass ich keine Ideen habe. Dass ich vielleicht viele Buchideen habe, aber nicht schreiben kann.

So what? Dann weiß ich das wenigstens.

Es kann aber auch sein, dass ich mich jeden Tag hinsetze und schreibe. Auch wenn ich nicht 50’000 Wörter schreibe im November (hoch gerechnet wären das nämlich 1667 Wörter am Tag!), so werde ich doch sicherlich weiter sein mit meiner Geschichte als vorher. Weiter mit #projectwritethatthing. Meinem ♥projekt.

Das wäre wirklich cool.

Und seien wir mal ehrlich: wenn nicht in diesem November, dem November 2020, mit zweitem Lockdown und dem großen C* (und dem mistigen Wetter), wann dann? Eignet sich ja wohl hervorragend, um viel zu schreiben!

Warum aber dieser Post?

Um ein bisschen mehr Druck zu haben – denn: wenn ich das jetzt hier offiziell mache, dass ich am NaNoWriMo mitmachen will, stehe ich ja irgendwie in der Verantwortung, auch etwas zu liefern, sozusagen (auch, wenn das hier wahrscheinlich niemand lesen wird … sei’s drum!).

Ich nehme mir daher vor, jede Woche ein »Statusupdate« zu meiner Teilnahme zu geben – und wenn da dann steht »Null geschrieben«, dann ist das peinlich. Und das will ich vermeiden. 😉

So viel also zum NaNoWriMo!

Bei Fragen gerne fragen, und sonst auch gerne die Daumen drücken.

Morgen geht’s los!

Mit meinem ersten Mal NaNoWriMo. Spannend!


Begleite mich auf meinem Weg! Hier findest du meinen Bericht zu Woche 1, Woche 2, Woche 3 und Woche 4.

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