100 days of writing.
oder: hat es mich verändert, für 100 Tage jeden Tag zu schreiben?
Spoiler: ja. 😉
Ich schreibe gerne. Schon immer. Ein bisschen mehr habe ich hier dazu geschrieben. Aber: so viel schreibe ich gar nicht. Oder, anders gesagt: so viel habe ich nicht geschrieben. Früher, klar. Als ich noch als Berufswunsch »Autorin« angegeben habe. Aber als das Leben irgendwie ernst wurde? Da wurde es weniger. Und weniger.
Letztes Jahr im November habe ich mich dann entschieden, beim NaNoWriMo mitzumachen (dieser Artikel, oder hier die Berichte von Woche 1, Woche 2, Woche 3 und Woche 4). Und es hat so Spaß gemacht.
Es hat mich erfüllt.
Dann habe ich wieder aufgehört zu schreiben, darüber lesen kannst du in diesem Beitrag.
Aber, und das ist wohl am Wichtigsten: ich habe auch wieder angefangen zu schreiben.
Hier, im Blog, auch und wohl vor allem an meinem ♥project, #projectwritethatthing – #projektirrlicht. Den Schreibfortschritt am #projectwritethatthing halte ich seit dem NaNoWriMo letztes Jahr mit Pacemaker fest, weil man dort so schöne Kalender und Übersichten und Hochrechnungen und – ach, schau es dir einfach selber an.
Auf einen (ziemlich guten) November, …
… folgte etwas Gestotter …
… und viele leere Monate …
… bis April 2021 und dem Camp NaNoWriMo.
Seitdem schreibe ich. Jeden Tag.
An #projcetwritethatthing, meinem ♥projekt. Mal mehr Wörter, mal weniger Wörter. Mal früher, mal später. Manchmal mit Aussicht, manchmal bei kompletter Dunkelheit. Mal zwei Stunden, mal 10 Minuten.
Aber ich schreibe.
Und als ich letztens so in den Kalender beziehungsweise die Übersicht schaue, was sehe ich da?
Genau.
Ich schreibe heute seit 100 Tagen jeden Tag.
Wie verrückt ist das eigentlich? Verrückt im Sinne von großartig, überwältigend, irre – und kaum zu glauben. Ich kann selbst fast nicht fassen, dass ich wirklich seit 100 Tagen durchziehe, wie man so schön sagt.
Manche sagen, es braucht 21 Tage, um eine neue Gewohnheit im neuen Leben zu verankern. Ob das so stimmt? Keine Ahnung. Braucht es vier „Grundregeln“, wie in Atomic Habits von James Clear beschrieben? Ich weiß es nicht.
Aber ich weiß, dass ich mittlerweile fast nicht anders kann, als mich jeden Tag zumindest hinzusetzen, das #projectwritethatthing zu öffnen, und zu schreiben. Mir fehlt richtig was, wenn ich nicht schreibe.
Wie oben beschrieben, läuft das nicht jeden Tag gut. Manchmal schreibe ich gerade so 100 Wörter (zum Vergleich: bis hier hin hat der Artikel knapp 350 Wörter), manchmal sind es aber auch fast 2000. An manchen Tagen halte ich gerade so meine mir selbst gesetzten 15 Mindestminuten durch (und verbringe die Hälfte davon sowieso am Handy), manchmal vergesse ich die Zeit und alles um mich herum und will eigentlich gar nicht mehr aufhören zu schreiben.
Und das ist okay.
Es gibt Höhen und Tiefen. Es gibt Stellen, die schreiben sich von selbst – manchmal sind es dann Szenen, die einen selbst überraschen (zum einen damit, was passiert – zum anderen damit, dass sich ausgerechnet die gut schreiben lassen). Und es gibt Stellen, da fühlt es sich an, als würde man durch zähes Gummi waten und nicht vorankommen.
Aber auf eines kann man sich immer verlassen: die Wörter und die Ideen kommen, summieren sich auf. Und irgendwie … entwickelt sich da was. Eine Geschichte.
Ob sie gut sein wird? Keine Ahnung. Ob sie jemals »das Licht der Welt« erblicken wird? Weiß ich nicht. Ob es überhaupt jemanden geben würde, der das lesen will? Ob ich es überhaupt jemandem zu lesen geben will?
Keine Ahnung!
Aber warum schreibst du dann überhaupt seit 100 Tagen jeden Tag?
Weil ich mag, wie aus dem Nichts plötzlich Ideen da sind.
Weil es mir Spaß macht.
Weil ich das Gefühl habe, etwas für mich zu tun.
Weil ich merke, wie es meine Stimmung positiv beeinflusst.
Schlicht und einfach: Weil es mir gut tut.
Und jetzt, die nächsten 100 Tage, wieder jeden Tag schreiben?
Lassen wir uns überraschen 😀